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1.
Hallo, ich bin Anna, zur Zeit 27 Jahre alt und Blind. Trotz meiner 27 Jahre habe ich schon sehr viel erlebt, teilweise Dinge, die ich keinem auf der Welt wünsche, da sie so schrecklich sind, dass man sich ernsthaft fragt, wie ich diese Dinge überleben oder über sie hinwegkommen konnte. Fakt ist, ich habe es weitestgehend geschafft. Ich weiß genau, wie es sich anfühlt in ein tiefes Loch zu fallen und zu denken, da komme ich nie wieder heraus
Ich zähle zu den Geburtsblinden. das heißt, ich konnte noch nie sehen und werde es voraussichtlih auch nie können. Es gäbe eventuell die Möglichkeit einer neurologischen operation, aber ganz ehrlich, ich muss nicht sehen können. Ich komme zurecht, auch wenn es manchmal schwer ist. Als ich klein war, gehörten wir den Zeugen Jehovas an. Doch als ich 7 Jahre alt war, geschah etwas, woran ich mich erinnere, als wäre es gestern erst passiert:
Eine einschlägige Szene, die wohl jedes Kind kennt. Gerade sind die Hausaufgaben fertig, das Abendessen steht auf dem Tisch. Es gab Fleischspieße.
Mama: "Mausi, ich muss dir etwas sagen"
ich hatte schon eine dunkle Vorahnung.
Mama: "Papa und ich lassen uns scheiden"
Peng!
Ich: Was?
Ich wusste bereits was es bedeutete, wenn Eltern sich scheiden ließen. Den weiteren Verlauf des Gespräches habe ich nur noch verschwommen und fetzenweise in erinnerung. Das übliche Blabla, von wegen mama und papa haben dich trotzdem lieb, du hast keine Schuld und so weiter. Papa hatte sich also neu verliebt. Papa war also oft nicht daheim. Papa kam eh spät von der arbeit. ich sah ihn oft gar nicht oder erst später, oder erst am nächsten Tag. Von nun an sollte Papa für mich ganz und gar rar werden. Von da an schlief papa im Wohnzimmer und immer wenn ich nach unten kam, um mich anzuziehen, lag papa auf dem Sofa und schlief.
Mama hatte auch einen neuen Freund. Für ihn wollte sie, denn mama war auch ziemlich mollig, wie ich es bin, , sogar für ihn abnehmen und hat abends nichts mehr gegessen. Ich kannte ihren neuen freund kaum. Da er gitarre spielte und für mama seine Lieder spielte, zeigte ich ihm, was ich mit meinen 8 Jahren mir selbst auf dem Keyboard beigebracht hatte. Er hieß marko und lobte mein spiel. Doch das hielt nicht lange an.
Mama hatte noch zwei typen kennen gelernt, einen david und einen Axel. Axel lernte ich später kennen und er wurde, soviel kann ich verraten, mein Stiefvater. Er liebte mich so wie seine eigene Tochter. Wenn sie sich mit ihm traf, dann ging ich für den abend zu einer Familie der Zeugen Jehovas. Meistens war Versammlung, so nennen sie ihre gottesdienste. Die Familie hatte drei Kinder und ich verstand mich gut mit den beiden älteren Mädchen, Miriam und Eva. Die kleinste hieß Klara. Dass ich das noch weiß, nach all den Jahrn…
Eines Tages im Sommer holte mich mama abends von dieser Familie ab. Wir hatten, und das weiß ich noch, mit Straßenkreide den hof vollgekrakelt und sahen aus wie die Schweine. Waschen, und dann abendessen. Haferflocken mit Milch und kakao… Selbst das weiß ich noch. Abends kam ich mit Mama heim und Axel war da. Er gab mir die Hand und ich war total schüchtern. dieser fremde Mann, was wollte der hier. Das ist nicht mein Papa. aber nett war er.
Der Nächste Tag hielt eine mordsüberraschung für mich bereit. Wenn ich abends vor dem Schlafen meine Kassette gehört habe, musste ich immer Mamas alten walkman nehmen. und es ärgerte mich immer, dass ich oben keinen cd-spieler hatte. Als ich also am nächsten Tag aufwachte, ging ich runter in mein Spielzimmer. Dazu muss ich sagen, ich hatte damals zwei zimmer. ein schlafzimmer, das war oben, und ein spielzimmer. Da stand auch mein Schreibtisch. Ich ging also runter ins spielzimmer um wie üblich kassette zu hören und lego zu spielen oder barbie. Manchmal spielte ich auch keyboard. Als ich durch min zimmer ging, donnerte ich gegen etwas, das vorher noch nicht da stand. Ich tastete nach unten. Hä? Ich erkannte zwei boxen, die auf dem Boden lagen und … eine Stereoanlage? Das war aber nicht meine. oder doch? Auch axel zeigte ich meine musikalischen fähigkeiten. und dann fragte ich ihn, was das ding in meinem Zimmer unten war, doch ich musste eigentlich gar nicht fragen, denn er kam auf mich zu und erklärte mir, es wäre seine alte Stereoanlage und die wäre jetzt meine, damit ich oben nicht immer mamas alten walkman nutzen musste. Ich war so glücklich, denn bei dem walkman gingen die batterien irgendwann leer, und alles klang nicht mehr gut. Papa erklärte mir alle knöpfe und tasten, und ich nahm alles auf wie ein Schwamm das Wasser.
danach fuhren wir irgendwo hin. Axel hatte einen Fiat, mit dem fuhren wir. Ich weiß nicht mehr wohin es ging. ich weiß nur, dass die anlage super toll war, und ich endlich sogar einen Mikrofonanschluss hatte, das hieß, ich konnte meine Stimme aufnehmen. Einige wochen später machten wir einen sogenannten Ann-kathrin-tag. Also ein Tag allein für mich. Papa war da, mama auch und axel. Wir gingen auf den Rummelplatz und ich durfte mit papa karusellfahren. Geschenke bekam ich auch. ein krankenhausset für barbies, eine Krankenschwester und einen chirurg als barbiepuppen. von Papa und mama bekam ich je ein mikrofon. und auch eine leerkassette. Wir haben einige zeit zuvor Axel besucht und waren fast in der Schweiz, wo er ja herkam. die fahrt war lang und beschwerlich. unterwegs machten wir halt am bodensee und gingen ein eis essen und spazieren. Es war spät abends als wir am ziel ankamen. Wir machten allerlei ausflüge, gingen rollerbladen und in ein großes spielwarengeschäft, dort entdeckte ich einen süßen stofflöwen mit spieluhr der mir sehr gefiel, aber mama sagte nein. ich durfte den löwen nicht haben. An meinem Ann-Kathrin-tag, da bekam ich den löwen von Axel.
Man versuchte mich, so gut es ging, über den Verlust des Vaters und die Trennung hinwegzutrösten. Ich zeigte es meiner Mutter nicht, aber ich hatte anfangs schwierigkeiten, Axel zu akzeptieren. Immer wieder fragte sie mich, magst du ihn, würdest du ihn als neuen vater akzeptieren? Ich war den tränen nahe. einerseits ja, sehr, ich mochte ihn und fand ihn nett, andererseits wünschte ich ihn dorthin wo der pfeffer wächst. Ich wollte meinen Papa zurück, meine Familie. aber das konnte ich vergessen. Papa wollte mich ein jahr lang nicht sehen. immer war es mama die ihn dazu brachte, mich für eine zeit zu sich zu nehmen.
Die Jahre vergingen, ich wurde älter und bekam sogar noch eine kleine schwester. Ayleena. Mein vater richtete mich zugrunde. Er warf meiner Mutter vor, dass sie mir nicht genügend fürs leben beibrachte und profezeite mir, dass ich niemals allein leben können würde. Also versuchte er, je älter ich wurde, immer mehr und mehr durch drill an den Wochenenden mir das einzutrichtern was seiner meinung nach wichtig war. Ferien, das war ein Wort vor dem ich mich fürchtete. Denn in den Ferien musste ich für mindestens eine Woche zu papa. Und es war keine Zeit auf die ich mich freute. Ich musste mit 12-13 Jahren Kochen, putzen waschen. Ich erinnere mich noch gut daran, als er mich im Gästezimmer einfach mit dem unbezogenen Schlafsofa, dem unbezogenen Kissen und der unbezogenen Decke allein ließ. Normalerweise bereitete er mir immer das Bett vor. Ich wollte abgeholt werden. Dazu muss man sagen, papa hatte damals eine neue Freundin. jetzt ist sie seine Frau. Sie heißt Monika, und seither hat der Name Monika immer so einen schlechten beigeschmack. Liebe Monikas hier in der Community, bitte bitte nehmt es mir nicht übel. Ich kenne euch nicht und habe nichts gegen euch, aber wenn ihr diese Monika kennen würdet, oh mein gott… Sie hatte sich versucht bei mir einzuschleimen. hat mit mir kuchen gebacken und gekocht. aber dann fingen die zwei an, meine mutter vor mir schlecht zu machen. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Jedes Elternteil machte das Andere vor mir schlecht. Und ich war erst 12! oder 13! Je älter ich wurde, desto schlimmer wurde es. Ich kam von meinem Vater heim und war eigentlich nur frustriert. Am Sonntag zählte ich die Stunden bis mich mein Vater heimfuhr. Längst war Axel für mich Papa. und mein Vater, er heißt klaus, war für mich nur klaus oder papa klaus, oder wie mittlerweile einfach nur mein erzeuger.
Ich flüchtete mich immer mehr in meine eigene Welt, Die Welt der Musik.Viele sagten mir damals nach, ich wäre zurückgeblieben, entwicklungsverzögert, andere sahen meine Begabung und sagten ich wäre hochintelligent, gescheit und hätte was im kopf.
mit 16 versuchten wir es mit dem gymnasium. Mein Erzeuger war schon immer dafür dass ich ins internat komme. er dachte ja immer, ich wäre nicht selbständig und mama wäre nicht fähig, mir das alles beizubringen. Ich habe mama immer vresucht in Schutz zu nehmen. Mir wollte es aber immer weniger gelingen. Ich blieb 3 Jahre in Marburg und dadurch, dass die naturwissenschaften meine problemfächer waren musste ich die 10. Klasse wiederholen und hätte auch die 11. klasse wiederholen müssen, das durfte ich aber nicht mehr. die ausbildung die ich hätte machen wollen, gab es nicht mehr. Meine Tage in Marburg waren also gezählt. Ich musste mich um eine Ausbildung kümmern und entschied mich für chemnitz in Sachsen. dort gab es ein berufsbildungswerk. ich wollte eigentlich etwas mit slawistik machen, denn mittlerweile interessierte ich mich für russland. Denn meine erste große Liebe im Gymnasium war ein Ukrainer, wegen dem man mich mobbte. die ganze klasse hasste mich, ich war eine außenseiterin. ich interessierte mich wenig für den schulstoff und diese freundin des jungen, vitali hieß er, und sie hieß katja, ich konnte sie nicht leiden. wenn sie wüsste, dass er mir immer noch verfallen zu sein schien. wobei er doch keine dicken mädchen mochte. ich war immer schon ein dickes mädchen. Deshalb wurde ich oft gehänselt und ausgegrenzt. Dass ich nicht in die Magersucht verfallen bin ist ein wunder. im gegenteil, als ich 18 war war ich noch einiges schlanker als ich jetzt bin. Aber ich habe gelernt, dass das Aussehen keineswegs alles ist. Das war auch früher schon mein Standpunkt. Wichtig ist, was in dir ist. ob du grips hast, ob du charakter hast. Schaut sie euch doch an diese barbies. klar gibt es auch nette barbies mit charakter, aber die meisten sind oberflächlich und leer.
In der Ausbildung lernte ich durch einen telefonchat einen Darek kennen. Er war pole. In ihn verliebte ich mich. Ich war bereits in chemnitz. Es fühlte sich seltsam an. Nach meiner arbeitserprobung, bei welcher ich relativ gut abschnitt aber als sehr selbstkritisch, oft unsicher galt und probleme hatte mich selbst einzuschätzen. Wir mussten einen Fragebogen ausfüllen, schnell fiel mein extremer perfektionismus auf und meine Angst erneut zu versagen. Diese angst zu versagen habe ich heute noch, allerdings nicht mehr so stark.
Ich erhielt damals die eignung für das dialogmarketing, was meine Mutter nicht gut hieß. "Die verbraten dich da nur. such dir was anderes, du hast deine talente woanders. warum gehst du nicht nach nürnberg, musikausbildung oder was mit sprachen, das liegt dir viel mehr" Doch mama und ich standen seit jahren auf kriegsfuß. Wir waren uns in einigen dingen zu gleich, in Anderen wieder waren wir zu verschieden.
Dass das oft knallte war vorprogrammiert. Auch mama fing an zu drillen. ich musste das bad rauswischen, das bad putzen die Waschbecken sauber machen und im Sommer oder wann immer es Mama beliebte einen Obstsalat machen, was ich davon hielt, zählte nicht. im Gegenteil wenn ich es nicht tatg worde ich bestraft. und als ich mal wieder eine reflektionsphase hatte und mir vornahm mich nicht mehr mit meinen Eltern zu zoffen, und mal freiwillig das bad putzte und einen obstsalat machte, erwartete ich eigentlich ein dankeschön. statt dessen nahm mama das für selbstverständlich und als ich ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl gab, da wurde sie auch noch etwas säuerlich. "Es wäre eh deine pflicht gewesen" unterschwellig: "Wieso soll ich mich dafür bedanken für dinge, die eh deine aufgabe sind" anstelle dass sie stolz auf mich sind. Ich hatte von je her das gefühl, ich, die Blinde Tochter bin ihnen immer mehr nur ein klotz am Bein und sie sind froh, wenn ich weg bin. Ich wollte für mich sein, niemanden um mich rum. auch in der Ausbildung war ich ein einzelgänger. Mit Darek war nach 9 Monaten schluss. Nikolaj, den Freund den ich davor hatte, den habe ich in 3 jahren, die wir zusammen waren, nur 3 mal gesehen. Er war auch seltsam. so grob, so rauh, kam mit seiner Blindheit nicht klar. wollte immer soldat werden und verhielt sich immer wie ein russischer soldat. wollte immer marschieren. Darek hat mich nach 9 monaten dazu gebracht schluss zuu machen. sagte immer er wolle eine sehende, blonde und schlanke frau. ich bin alles nicht, ich bin blind, fett und braunhaarig. trotzdem war der kerl aber mehr als einmal mit mir im bett. Ich entdeckte meine liebe zu polen, der polnischen Musik und vor allem den polnischen Bergen. Ich interessierte mich für die polnische Kultur, hielt aber gleichzeitig an meinem Interesse zu Russland fest. Als 9-jährige habe ich bereits irische Musik gespielt und mich zog es schon immer in die ferne. mit 13 bin ich aufgetreten in irish pubs. wohl eher mit 14-15. Ich war damals in meinen Erzieher verliebt, das war so die erste zeit in welcher ich mir meiner sexualität bewusst wurde. doch ich sprach mit niemandem darüber, nur mit meiner besten Freundin. Nicht mal mit meiner mutter sprach ich darüber. Irische Musik gefiel meinem erzeuger nicht und er begleitete mich nur wiederwillig zu auftritten. verglich mich immer mit anderen, die seiner meinung nach besser waren als ich, weil sie die masse mitnahmen. wie die eine, die ein gospel gesungen hatte. und ich nur so ein "langweiliges, irisches weihnachtslied" doch er hat nicht gemerkt, dass das publikum muxmäuschenstill war und man hätte eine stecknadel fallen hören, und dass hinterher leute auf Annette, meine Gesangslehrerin zugegangen sind und ihr erzählten, "Das blinde Mädchen mit dem irischen Weihnachtslied, oh mein gott mir kamen die tränen!" Das, war mein erfolg, den mir mein Erzeuger nicht gönnte, und wenn ich heute darüber schreibe und darüber nachdenke, treibt es mir die Träne in die Augen.
Zurück aber nach chemnitz und zu daniel. Daniel kannte ich schon ewig. Er wollte mal was von mir aber … ich nicht von ihm. ich fand ihn süß, habe mich als ich mit Darek zusammen war mehr mit ihm beschäftigt, habe neue polnische Freunde gefunden. doch am 13.08.2012 kamen daniel und ich dann doch zusammen. es war mamas geburtstag. Daniel hatte mich allerdings mit meiner besten Freundin eifersüchtig gemacht und mich so dazu gedrängt mit ihm etwas anzufangen obwohl ich über darek noch nicht hinweg war. Ich besuchte Daniel oft in Berlin und fand dass berlin meine neue Heimat war. Ich mochte diesen typischen Berlin-Geruch, das typische Berliner Chaos sagte mir zu. Als mensch, der meistens ländlich wohnte und nicht selbständig werden konnte, denn meine Eltern leben in einem kaff, wo es keine vernünftige Busanbindung gibt. Da hätte ich niemals selbständig werden können. Daniel und ich waren also zusammen und seinem vater gefiel das gar nicht. er fand ich passe nicht zu ihm. seine mutter mochte mich aber. Wir konnten uns nur sehen, wenn seine eltern nicht da waren oder wenn wir zu einem freund ausweichen konnten. später trafen wir uns in einem hotel. Ich tat alles mögliche für ihn. aber leider waren die bedingungen unter welchen wir zusammen kamen nicht die idealen. und es war klar, dass diese Beziehung über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt war. Sie hielt fast 4 Jahre.
Zwischenzeitlich war ich für 3 Monate mit einem Mann zusammen, der mein Leben zerstörte. Dieser Mann war kasache und ich kam dem wunsch meiner Mutter nach und suchte mir jemand sehendes, denn meine Mutter wünschte sich damals einen sehenden Mann für mich. Sie gab mir auch unterschwellig zu verstehen dass ich so wie ich war nicht anziehend für männer war. doch wenn meine mutter wüsste, wie viele Männer ich allein mit meiner stimme verzaubert hatte, ich glaube sie hätte anders gedacht. Dieser sehende mann, er war anfangs lieb und nett, hatte mir dann aber innerhalb von 3 monaten 4000 Euro vom konto geklaut, mein ipad, mien iphone, meine querflöte, mein akkordeon und mein Keyboard. dazu auch noch meine kleine münzsammlung geklaut. Meine Querflöte und ein alter windowsrechner waren auch ganz plötzlich weg. ich hatte in meiner eigenen Wohnung nichts mehr zu sagen. In meiner Wohnung gingen irgendwelche Leute, russen natürlich, ein und aus. einem vertraute ich mich an, aber das war ein fehler… ich habe einen wortfetzen mitbekommen. "Warst du heute nett zu ihr? Du hast natürlich nur so getan" das hat mich tief verletzt. anfangs sagte er ich wäre schön so wie ich war. dann wollte er auch unbedingt dass ich abnehme. er gab mir an allem die shuld, schlug mich oder schrie mich an für jeden fehler den ich machte.
Eines tages, ich kam von der arbeit, zwang er mich das bad zu putzen. ich kam mittlerweile nur noch mit angst nach hause. ich wollte nichts essen, er zerrte mich in die küche, meinte ich esse wie ein schwein, ich versuchte mit ihm zu reden. er sah auch sehr wohl dass ich handelte wie ein roboter, weil er es so wollte. ich traute mich nichts mehr. weder machte ich musik noch etwas anderes, ich las in meinem russischwörterbuch um mein russisch zu verbessern. er war ja der meinung ich könne es nicht gut genug. aber ich verstand gut genug russisch um seine drohungen und agressiven ausführungen über mich zu verstehen. Er sagte Dinge wie:
"Wenn ich will kann ich dich töten. Dein Fleisch gebe ich den Hunden zum Fraß, den Anderen sage ich du bist im Urlaub, dich findndet niemand"
Das machte mir angst. letztendlich war es mein damaliger Chef, in dessen Firma ich nach der Ausbildung angefangen habe, als ich mich seit dem Praktikum bewehrt hatte, der mich aus den fängen dieses brutalen kriminellen befreite. Ich war eine Woche im Frauenhaus. hatte nichts mehr, kein geld um mir essen zu kaufen, hatte mietschulden, hätte fast meine Wohnung verloren, für die ich so gekämpft hatte. ich wollte heim. ich vermisste daniel. der konnte wenigstens akzeptieren wenn ich abends müde von der arbeit heim kam. Sergej dagegen sagte nur: "Du kannst nichst, du bist nichts. Du bist zu nichts anderem fähig als fressen, schlafen und scheißen" Aha! und wer bringt dann das Geld nach hause, dass du mit vollen händen ausgibst, herr Michaelis? das dachte ich, aber das sagte ich nicht. ich hatte zu große angst etwas zu sagen. In russland tut die Frau was der Mann will, größtenteils in osteuropa. ich wollte eine osteuropäerin sein, also musste ich mich dem fügen. Aber muss ich mich als frau eines osteuropäers denn schlagen und mit füßen treten lassen? ganz sicher nicht, denn ich kenne andere beispiele von osteuropäischen familien, da ist der Mann vielleicht der chef, und die Frau unterwürfig, aber es wird niemand geschlagen. und, entscheidet man nicht sachen gemeinsam?
ich kehrte nach der sache mit sergej heulend zu daniel zurück und erzählte ihm alles. danach waren wir nochmal zusammen aber es half nichts. ich muss sagen, dass ich leider auch einmal nicht treu war. als ich merkte dass ich einen adern liebte habe ich mit daniel schluss gemacht, es hat nichts geholfen. wir waren zu verschieden. Adam, mein folgender partner war mir untreu. durch ihn lernte ich allerdings robert kennen, mit dem ich zusammen war, und zwar für ein jahr. Er hatte allerdings starke probleme, kam mit sich selbst nicht klar, wollte sich umbringen oder dachte daran. er war Zigeuner, trank sehr viel, war aber durchaus ein netter kerl. war aber der meinung ich würde ihm zu viel meckern. dabei meckerte ich nicht. Es gab auch situationen da war ich richtig sauer. wir haben uns gestritten, fast immer.
danach lernte ich über eine whatsappgruppe einen kerl namens marcin kennen. der erzählte mir, wie schlecht ihm das leben mitgespielt hatte. ich bin immer sehr hilfsbereit und wollte ihm nur helfen. er erklärte mir dass ich alkoholismus nicht akzeptieren müsse, dass ich robert vor die wahl stellen sollte. marcin blieb beim mir. ich hatte ihn aufgenommen, er klaute mir zwar kein geld und keine sachen, bis auf einen koffer … aber er nutzte meine hilfsbereitschaft und gutmütigkeit eiskalt aus. außerdem schrie er mich oft an, knallte mit den türen und war oft agressiv. das tat seiner Gesundheit, die eh schon wohl sehr angeschlagen war nicht gut. er fühlte sich schlechter, machte mir vorwürfe, ich hatte meine arbeit im damaligen unternehmen längst verloren, hatte 7 monate später eine neue arbeit und die ein halbes jahr später im rahmen der probezeit auch verloren, seither war ich 3 jahre arbeitslos. in diesen 3 jahren ist sehr viel passiert. Als ich noch mit robert zusammen war, habe ich die Zusage für einen job gekommen, bei dem ich jetzt mit erfolg arbeite. Die Probezeit habe ich überstanden und ich bin richtig glücklich. Ich arbeite nun für eine Firma, die bioresonanzgeräte herstellt. Marcin war der meinung das wären alles betrüger und seine freundin würde da auch noch mitmachen. er war sauer, dass wir hier in deutshcland alles bekommen und in polen müssten sie selbst sich mit dem nötigsten zufrieden geben. Er war so undankbar, ich hatte ihm eine gitarre, einen laptop, neue schuhe, neue kleider gekauft, habe ihm mein nabelneues handy überlassen. nach 3 wochen waren wir sogar verlobt. ich wollte eigentlih noch warten. aber er fühlte sich zurückgewiesen. ich dachte man könne es versuchen.
zur damaligen zeit hatte ich auch noch katzen. die musste ich wegen meiner arbeit und dem schmutz den sie verursachten abgeben. ich hatte die wahl, wohnung weg, arbeit weg, katzen weg oder mehr hilfe. mit wohnung weg meinte ich, ich sollte mir eine andere wohnung suchen.
arbeit weg, nach 3 jahren suche kam nicht in die tüte. mehr hilfe, ok, aber wo bleibt da die selbständigkeit, ich will nicht noch mehr betreuung. dann schon lieber katzen weg, da gab es keine diskussion. die arbeit ging vor.ich arbeite schließlich von zuhause aus. Da Marcin kein gutes haar an meiner arbeit ließ und ich mich selbst ordnen musste, habe ich ihn nach polen zurück geschickt. er solle sich auskurieren denn er fühlte sich immer schlechter aber der arzt konnte nichts feststellen, und ich wollte mein leben erst einmal sortieren. Marcin war so eifersüchtig, er witterte in jedem mann mit dem ich zu tun hatte, einen konkurrenten. er machte mich auch eifersüchtig, indem er nachrichten an eine andere frau schrieb, sehr eindeutige nachrichten. die er natürlich anschließend löschte. "und du glaubst, es ist ok, wenn du dauernd an tschechen denkst? Gib zu, du hast was mit deinem tschechischen schulfreund da!" dabei waren wir nur freunde.er glaubte mir nicht. ich war zugegeben, heilfroh dass er weg war, konzentrierte mich auf das was jetzt wichtig war. auf die arbeit. Kaum in polen, meldete er sich nicht mehr. er fragte mich ein zwei mal nach geld, weil er angeblich nichts zu essen hatte. Er war ja so undankbar. ich hatte ihm als er noch hier war, eine gitarre gekauft. dafür hatte ich kein geld. ich hatte mich hoch verschuldet, war 500 euro im minus. er wollte noch eine, eine klassische, da hat die bank aber nein gesagt und ich habe zwar versprochen ich kaufe sie ihm, aber erst zahle ich meine rechnungen. leider musste ich feststellen, dass ich nur noch 500 euro hatte und etwas brauchten wir zum leben. deshalb habe ich gesagt dass es den monat nicht geht. anstatt verständnis erntete ich einen wutausbruch ohne gleichen. ich würde leute verarschen sagte man mir. rums, tür zu. ich wollte es wieder gut machen indem ich mit ihm zu unserem lieblingsgriechen gehe, aber das wollte er nicht. statt dessen hatte ich es, wie gesagt versucht. die gitarre ging nicht. statt dessen neue saiten für seine andere, die ich ihm zuvor gekauft hatte, neue plektren, einen kapudaster und ein kabel fürs keyboard damit wir zusammen spielen konnten. eine Sache kaufte ich mir, ein mikrofon für 19 euro. und deshalb regte er sich auf. "ja ja, hauptsache du hast dein Mikrofon. Für deine sachen hast du geld aber für meine nicht. Ich habe es ja immer gesagt, trau bloß keiner Frau, sie führt dich ja doch nur hinters licht. Hallo! Wer war es denn der dir alles das gegeben hat was du wolltest, und du wolltest nur das beste vom besten. wer war denn immer für dich da auch wenn du das gegenteil behauptest? wer hat dir denn einen laptop organisiert damit du arbeit suchen kannst? beziehungsweise wo du was in aussicht hattest? Dass du die stelle nicht bekommen hast, ist nicht meine schuld. und nur weil man zwei schräubchen rausdrehen muss, damit man den akku wechseln kann, nur deswegen sagst du das teil wäre ramsch? nur weil wir es aus dem sozialwarenladen gekauft haben? ist es deshalb schlechter? Du undankbarer kerl! und nebenher, das wusste ich allerdings erst viel später durch einen Kumpel, hatte er noch eine andere!und das geld, das ging für diese tussi drauf.
ich war so unglücklich, dass ich am Sonntag den vierten november 2018 in die kirche ging und betete, dass gott mir endlich den mann zeigt, der wirklich bei mir bleibt und mich wirklich liebt, niht nur für das geld das ich verdiene oder die hilfen die ich ihm zu teil werden lasse, oder weil ich im ach so reichen deutschland lebe. Einen tag später lerne ich meinen Freund kennen. und es geht steil aufwärts, doch dazu in einem Anderen beitrag mehr. Zuvor möchte ich noch sagen, dass nach der sache mit sergej, meine mutter schwer krank wurde. sie bekam krebs und starb im jahr 2015 im november. im Jahr 2016 habe ich meinen zuweiten job verloren und im jahr 2018 habe ich meinen neuen job durch eine maßnahme bekommen. es ist eine große chance die ich ergriffen habe, und ich war sehr, sehr skeptisch.
aber jetzt wird alles gut, ich weiß es.